Hasch …

Mini vertellt:

Hasch macht nicht süchtig. Ich kiff seit 30 Jahren.

Wir waren erschöpft und abgekämpft in Zürich angekommen. Losgefahren waren wir in Norddeutschland hinter Hamburg. Per Anhalter. Kuddel und ich fragten am Bahnhof nach der Universitätsstraße. Kuddel kannte Claudia in Zürich. Sie war die Schwester von Kalle, also musste sie auch O.K. sein. Es war ein besetztes Haus. Eine alte Stadtvilla. Große Räume mit hohen Decken und Stuckverzierungen. Wie so oft in großen WGs spielte sich das Leben im Haus in der Küche ab. Es waren wohl so 7 bis 8 Leute in der ziemlich großen Küche an einem großen Tisch sitzend. Wie immer war nach einem ersten Hallo und bekanntmachen die erste Frage: „Habt ihr Hasch mitgebracht?“ Ich sagte: „Ja!“

Aber wie sah es in der Küche aus?! Große Berge von ungewaschenem Geschirr, dreckiger Tisch, überall Müll, klebriger Fußboden. Ein Typ, der wohl auch an härtere Drogen gewöhnt war, sagte sofort: „Dann bau doch eine große Pfeife.“ Ich sagte: „Mach ich, aber nicht in dieser Atmosphäre!“ Ich krempelte mir die Ärmel hoch und fing an, das Geschirr zu sortieren und vorzuspülen. Ein hübsches Mädchen mit dem Namen Franziska half mir wortlos. Und es fing an, Spaß zu machen. Wir räumten den Tisch leer und wischten ihn sauber. Der Abwasch wurde fast zur zärtlichen Wasserschlacht zwischen mir und Franziska. Aber wortlos. Der Typ, der schon einmal gesagt hatte, ich sollte eine Haschpfeife bauen, meinte nochmal: „Nun lass doch den blöden Abwasch und mach hin.“ Wieder sagte ich: „Etwas Geduld bitte.“ Wir  fegten den Fußboden, setzten Teewasser auf und stellten saubere Tassen auf den Tisch. Eine Kerze machte es gemütlich. Dann waren wir soweit.

Dampfender Tee in den Tassen, schöne Musik aus dem Radio und jemand hatte eine große, saubere Pfeife. Ich machte die Mischung mit ziemlich viel Hasch und legte dann die Pfeife auf den Tisch und fragte, wer denn nun anrauchen möchte. Der Typ, der wohl auch stärkere Drogen nahm, schnappte das gute Stück. Er hielt mit einer Hand die Pfeife, das Mundstück zwischen den Lippen, und mit der anderen Hand nahm er die Kerze. Er hielt die Kerze waagerecht mit der Flamme über die Öffnung der Pfeife, um sich Feuer zu geben. Was aber gleichzeitig passierte war, dass frisches Wachs in die Pfeife tropfte, und die gesamte Haschpfeife ungenießbar und übelriechend wurde. Als die anderen begriffen, was passiert war, wurden sie so sauer und wütend, dass sie den Typ schimpfend aus dem Haus jagten und ihm noch Prügel androhten, wenn er sich nochmal blicken ließe.

Vorsichtig und leise fragte ich Franziska, ob sie nicht Lust hätte, mit mir in die Badewanne zu gehen. Sie sagte ja. Zufrieden nach der langen Reise, ein kleiner letzter Krümel Hasch in einem Joint, saß ich mit ihr in der Wanne und fühlte mich trotzdem sehr wohl.

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